Nachdem sich die Haide mit einem Unentschieden in Gern in das spielfreie Wochenende verabschiedet hatte, stand mit dem in der Rückrunde ungeschlagenen SC Inhauser Moos eine schwere Aufgabe an. Personell gab es einige Veränderungen, da Neumeier auf die ungewohnten Schwächen im Torabschluss der letzten Wochen reagiert und sich mit seinem persönlichen Trainer P. Rabe und Mentalcoach Beckmann nach Bali abgesetzt hatte, um die Psyche wieder auf 100 % zu bringen. Dies hatte unweigerlich zur Folge, dass auch Beckmann an diesem Wochenende nicht zur Verfügung stand. So mussten die Trainer von Pechmann und Rabe gleich auf mehreren Positionen umstellen.
Schiffmeyer rückte wieder in die Innenverteidigung der Haidler, Angermeier rückte rechts in die Kette, Mohibi bekam eine Position rechts vorne zugewiesen, in der er weit genug entfernt vom eigenen Strafraum war, und Fuchs spielte auf die Sechserposition. Letzteres war die mutigste Entscheidung der Trainer, da hiermit Torwart Kuisle seinen Aufwärmpartner verlor. Co-Trainer Rabe war sich des Risikos bewusst und übernahm diese Aufgabe gleich selbst.
Durch die Analyseabteilung der Alten Haide bestens aufbereitete Gegneranalysen ermöglichten es Laptoptrainer von Pechmann, seine Mannschaft auf alle Finessen des Gegners einzustellen. Mit dem Wissen um Stärken und Schwächen des Gegners begannen die Männer um Kapitän Schuster, dessen Abwehraktionen seit der Winterpause in den eigenen Strafraum verlegt wurden, von Beginn an druckvoll, aber nicht unüberlegt, und beschäftigten die Heimelf in deren eigener Hälfte. So wurden zahlreiche Torchancen, Freistöße und Ecken kreiert. Dennoch dauerte es bis zur 32. Minute, bis der erste Torerfolg verbucht werden konnte. Nach einem Foul an dem erst am Spieltag aus dem Kurztrainingslager in Mallorca eingeflogenen Bauer zeigte der Schiedsrichter folgerichtig auf den Punkt. Schiffmeyer ließ sich unter dem kritischen Blick des etatmäßigen Schützen Rabe, der nach Verletzung erstmals wieder im Kader stand, die Chance nicht entgehen und stellte auf 1:0 für die Haide. Im Anschluss bot sich den Zuschauern weiterhin das gleiche Bild. Alte Haide druckvoll, Inhauser Moos kämpferisch, aber letztlich unterlegen. So konnte der seit Wochen bärenstarke Kahl mit einem Doppelschlag vor der Halbzeit die Treffer zum 2:0 und 3:0 markieren. Zuerst überraschte er mit einem schlecht getroffenen Ball aus spitzem Winkel alle Beteiligten inklusive sich selbst, besonders aber den gegnerischen Torwart. Dann versenkte er einen Freistoß von Bauer mit einem wuchtigen Kopfball im Netz und die Alte Haide ging zufrieden in die Halbzeitpause zum Häuslerschen Orangensnack.
Die zweite Halbzeit war eher arm an Höhepunkten und die Partie spielte sich größtenteils im Mittelfeld ab. Im Vergleich zur Hinrunde, in der man manchmal von einem wackligen 3:0-Vorsprung sprechen konnte, schaffen es die Haidler seit dem Winter, auch in der Defensive stabil zu stehen. So wurden weiterhin kaum nennenswerte Gelegenheiten zugelassen, wobei jedoch das Spiel nach vorne mit der Führung im Rücken weniger druckvoll als noch in der ersten Halbzeit war. Die größte Chance vergab Bauer in der 60. Minute, als er allein auf Keeper Neumann zulaufend vergab. Kurz darauf wurde er vom Trainer erlöst und durfte das Feld für von der Heide verlassen. Die intensive Trainingsbelastung von Mallorca hatte bei Bauer ihre Spuren hinterlassen. Auch Nirschl, der gemeinsam mit Bauer im Trainingslager war, und Fuchs, dessen letzter Einsatz über 90 Minuten irgendwann um die Jahrtausendwende war, hätten sich zu diesem Zeitpunkt bereits mit einer Auswechslung anfreunden können. Trainer von Pechmann entschied jedoch bei beiden, dass es noch geht, und brachte Güngör für den fleißigen Pietroluongo. In der 78. Minute hatte er dann ein Einsehen und brachte Offergelt für Nirschl und in der 85. Minute durfte schließlich auch Fuchs das Feld verlassen.
Alles in allem ein hochverdienter Auswärtssieg der Alten Haide gegen Hausherren, die lediglich über weite Bälle und bei Standards etwas Gefahr erzeugen konnten. Wenn die Männer um von Pechmann und Rabe in den nächsten beiden Wochen an die gezeigte Leistung anknüpfen können, kann den abschließenden Partien positiv entgegengeblickt werden. Zudem arbeiten die an diesem Wochenende noch nicht eingesetzten Badjie und Rabe fleißig an ihren Comebacks und sind voraussichtlich am nächsten Spieltag wieder voll einsatzbereit.
Mit dem hervorragenden Teamgeist und der an diesem Wochenende gezeigten Ruhe steht nichts im Weg, um die angestrebten 6 Punkte zu holen. Dafür sind nochmals zwei Wochen volle Anstrengung und Konzentration von allen Beteiligten gefordert.
Autor: M.F.
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