4:1 – Heimsieg gegen Dornach – Die Alte Haide kann es noch

4:1 – Heimsieg gegen Dornach – Die Alte Haide kann es noch

Nach vier Niederlagen in Serie standen die Männer der Alten Haide mittlerweile etwas unter Druck, wollte man nach dem guten Saisonstart doch nicht noch weiter in Richtung Abstiegszone geraten. Also musste vor der Winterpause unbedingt noch ein Sieg her. Trainer von Pechmann fehlten für dieses Vorhaben aus dem breiten Kader nur wenige Spieler. Abgesehen von Vize-Capitano Schiffmeyer (Doppelaufsteiger mit Kreuzbandriss), Mohibi (wegen der Arbeit), Nirschl (eingerissener Fingernagel am linken kleinen Finger – quälte sich aber trotz der Schmerzen zum Zuschauen in die Guerickestraße) und Fuchs (hat immer irgendetwas – kommt sowieso nur gelegentlich mal vorbei) standen alle Spieler zur Verfügung. Um alle Optionen zu haben, rückte von Pechmann also mit sieben Mann auf der Auswechselbank an und wenn noch Platz auf dem Spielberichtsbogen gewesen wäre, wäre wohl selbst Sebastian Karl, der mittlerweile seine Torwarthandschuhe schon gegen ein Golf-Outfit eingetauscht hat, noch als dritter Torwart dort zu finden gewesen.

Die Spielvorbereitung lief wie immer, Philipp „The Blackroll“ Kahl hatte sich unter der Woche gut eingerollt, Haas spulte am Vormittag vor dem Spiel noch seinen Halbmarathon herunter und Trainer von Pechmann stellte kurz vor Spielbeginn die obligatorische Frage nach dem Kabinenschlüssel. Mannschaft und Trainer hatten sich zudem einstimmig (also mit nur einer Stimme, nämlich der des Trainers) für den kleinen Kunstrasenplatz und gegen den größeren, aber holprigen Hauptplatz entschieden.

Trotz der ungestörten Spielvorbereitung kamen die in schwarz gekleideten Gastgeber nur schwer ins Spiel. Man ließ Dornach im Mittelfeld zu sehr gewähren und hatte im Spielaufbau auf dem kleinen Feld wenig Ruhe am Ball. In der Coaching-Zone reihte sich ein „O mein Gott ist das schlecht!“ an das nächste, während die Spieler angeführt von Kapitän Schuster die Bälle eher unkontrolliert weg vom eigenen Tor in Richtung der angrenzenden Autobahn befördern wollten. Jedoch war auch Dornach nicht zwingend genug, um sich klare Torchancen herauszuspielen. Einzig in der 14. Minute tauchte Carr vorm Kasten von Kuisle auf, konnte den Ball jedoch nicht im Tor unterbringen. Im Laufe der Zeit steigerte sich die Alte Haide jedoch, lief vorne etwas aggressiver an, spielte sich erste Torchancen heraus und konnte dies in der Person von Goalgetter Max Rabe in der 22. Minute gleich in ein Tor ummünzen. Freistehend aus 10 Metern eine seiner leichtesten Übungen. Das Tor brachte endlich ein wenig Sicherheit in das Spiel der Haidler und dementsprechend auch Unsicherheit bei den Dornachern. So wurde der Druck deutlich erhöht. Unter anderem Nicolaus hätte bereits das 2:0 nachlegen müssen, entschied sich jedoch für einen Gewaltschuss zwischen die Beine des gegnerischen Torhüters Bertic. Das nächste Aufeinandertreffen dieser beiden Spieler war dann der letzte Höhepunkt der ersten Hälfte. Nicolaus, Alte Haides Hochgeschwindigkeitsangreifer, bekam den Ball in den Lauf gespielt und – ja, was war dann? Eine sofort gestartet Blitzumfrage unter den Zuschauern ergab eine 80-prozentige Zustimmung zu „kein Foul“ und eine 100-prozentige Zustimmung zu „innerhalb“. Der Torwart traf Ball und Gegenspieler, wen er zuerst traf wird wohl nie ganz geklärt werden. Der Schiedsrichter entschied jedenfalls auf „Foul“ und „außerhalb“. Der Torwart, bereits in ängstlicher Erwartung des Balles, den sich Rabe zurechtgelegt hatte, stellte also eilig eine 6-Mann-Mauer auf und versteckte sich hinter dieser, um nicht getroffen zu werden. Rabe hatte es im Gegensatz zu Nicolaus am heutigen Tag jedoch auf Tore und nicht auf den Torwart abgesehen und versenkte den Ball eiskalt im Winkel. So konnte die Haide mit einer 2:0-Führung in die Halbzeit gehen.

Dieses Tor kurz vor der Pause schien die letzten Niederlagen aus den Köpfen der Mannschaft der Gastgeber verschwinden zu lassen. Nach der Halbzeitpause agierte die Haide von Anfang an sehr druckvoll und belohnte sich wiederum umgehend mit einem Tor. Wiederum Rabe verwandelte eine Einwurfflanke von Badjie artistisch volley mit dem Rücken zum Tor stehend. Das Wort Fallrückzieher ist jedoch für die Bewegung etwas zu hoch gegriffen. Somit erzielte Rabe den nächsten Dreierpack für sein Team, vor allem zur Freude von Vize-Capitano Schiffmeyer an der Seitenlinie, der sich schon Hoffnung auf Anteile an den Erdinger-Weißbierkisten für den erfolgreichsten Torschützen der Bezirksliga macht. Den Deckel drauf auf die Partie machte dann endgültig Groß mit einem „direkt“ verwandelten Freistoß, der vom Innenpfosten gegen den Torwart und von diesem ins Tor prallt. Der Treffer wurde ihm jedoch gutgeschrieben und daher ist aufgrund des ersten Tores im Dress der Haide der Einstand fällig. Die weitere zweite Hälfte bot ein weitgehend gleiches Bild. Die Offensivreihe der Haidler übte unglaublich viel Druck auf die Hintermannschaft der Dornacher aus und ließ dadurch kein geordnetes Aufbauspiel zu. Gefährliche Torraumszenen waren allerdings auch weitestgehend Mangelware. Sehenswert war noch ein privater Kampf zwischen Kahl und seinem Gegenspieler, wer den Ball durch drauftreten von oben kaputt bekommt, der jedoch unentschieden endete. Trainer von Pechmann traute dem Frieden jedoch nicht und schickte unter dem Eindruck der letzten Wochen mit zahlreichen verschenkten Punkten die komplette Bank in der zweiten Halbzeit zum Aufwärmen (Laufleistung Aufwärmen Beglerovic: 0,1 km in 30 Minuten), um auf alle Situationen reagieren zu können. Er entschied sich dann jedoch erst in der 90. Minute, den ersten und einzigen Wechsel vorzunehmen. Wie sich herausstellte zurecht. Oks hatte sich gerade erst erkundigt, in welche Richtung seine Mannschaft spielt, schon gelang den Dornachern das 4:1 – allerdings unter Unterstützung des ansonsten famos aufspielenden Buchberger, der gerade noch den Fuß wegziehen konnte. Überhaupt, was war das für eine Woche für Buchberger? Bestandene Fahrradprüfung, erster Schluck aus dem 3-Liter-Humpen und dann erfüllt er sich auch noch seinen Jugendtraum und er spielt das erste Mal über 90 Minuten für die Alte Haide. Aber so rasant geht die Integration in einem Team, in dem Herzchen-Emojis den Team-Chat dominieren. Wenn diese Atmosphäre der Liebe über den Winter gehalten werden kann, steht einer erfolgreichen Rückrunde in sicherer Entfernung von den Abstiegsrängen nichts im Weg. Die Grundlage ist mit 6 Punkten Abstand zum Relegationsplatz jedenfalls gelegt.

Autor: M.F.

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