Ein Thermenbesuch hätte sich mehr gelohnt – Keine Chance für Erding in der Haide
Nach einer zwar verdienten, aber zu hoch ausgefallenen Niederlage in Eichstätt – zahlreiche Eichstätter Spieler feierten dabei ihre Bezirksligapremiere – und einem Sieg in Finsing kann die Haide eine gelungene Rückrunden-Heimpremiere feiern.
Die Karl-Obendorf-Kampfbahn wurde von der Sonne wunderbar in Szene gesetzt und wie immer strömten die Zuschauer zahlreich aus allen Teilen Münchens und Mindelheims in das Stadion an der Guerickestraße. Der lupenreine Demokrat Andreas von Pechmann beugte sich zudem dem Votum seiner Mannschaft und es durfte auf Rasen statt auf Kunstrasen agiert werden. Es war also alles angerichtet für einen fußballerischen Leckerbissen.
Die Vorzeichen für die Haide standen nicht schlecht, denn die Heimelf musste im Vergleich zur Vorwoche nur Rabe ersetzen, der vom Verein zu den Gründungsfeierlichkeiten des 1. FC Alte Haide DSC Fanclubs Togo abgestellt und durch den flinken Neumeier ersetzt wurde. Außerdem fehlten noch Nirschl, dessen Hand nach wie vor nicht genesen ist, Badjie, dem es nach 300 Kniebeugen am Stück die Oberschenkel zerrissen hat, und Oks, der vom Trainer aufgrund eines Überangebots an Außenverteidigern in den Urlaub geschickt wurde. Der Ausfall von Rabe hatte einen weiteren Positionswechsel zur Folge. So agierte von der Heide auf der linken Angriffsseite anstatt im Zentrum und stellte fest, dass man von dieser Position einfach leichter trifft, und Neumeier durfte in der Mitte sein Unwesen treiben.
Zum Spiel gibt es leider gar nicht so viel zu sagen. Trainer von Pechmann forderte seine Männer vor der Partie auf, im Gegensatz zum Finsing-Spiel wieder etwas mehr Fußball zu spielen. Doch das Spiel sah dann doch mehr nach Abstiegskampf als nach Tiki-Taka aus.
Die Haidler um Kapitän Schuster starteten konzentriert in die Partie. Die Abwehr stand angeführt und organisiert von Groß und dem wieder gesetzten Beckmann sicher und Kuisle spielte die Bälle stets zu den eigenen Männern. Im Mittelfeld spielte Mohibi, der seit neustem mannschaftstaktisches Verhalten in sein Spiel mit aufgenommen hat, wieder eine bärenstarke Partie. Außerdem gab es für ihn im Spiel sogar eine Premiere: Er erhielt seine erste gelbe Karte, die nicht aufgrund von Meckern, sondern wegen eines Fouls gezogen wurde. Die Offensivreihe der Haidler lief konsequent an und konnte so immer wieder Ballverluste der Erdinger provozieren. Ein erstes Ausrufezeichen setzte Schuster mit einem Seitfallzieher in bester Fußballtennis-Manier, der jedoch vom Keeper gottseidank pariert wurde. Einen solchen Treffer hätte sich die Mannschaft von nun an in jedem Training vorhalten lassen müssen. So dauerte es bis zur 29. Minute, bis von der Heide nach guter Vorarbeit durch Neumeier den Ball zum 1:0 einschieben konnte. Dieses Tor war ebenso wie die weiteren dann auch weit davon entfernt, in einem Training nochmal erwähnt zu werden. Die Heimelf machte weiterhin Druck ohne zu glänzen. Nur sieben Minuten später konnte Kahl, der auch für ihn selbst völlig überraschend die dritte Woche hintereinander auf der gleichen Position spielte, nach Vorarbeit von Nicolaus das 2:0 erzielen. Mit dem Halbzeitpfiff zwang Neumeier durch seine glänzende Vorarbeit von der Heide erneut zum Toreschießen. Aber wir wollen dem Doppelpacker nicht unrecht tun – er hat es dann schon auch gut gemacht.
Die zweite Halbzeit war dann so spannend wie ein Sprintduell zwischen Beglerovic und Nicolaus. Das konnten auch die eingewechselten Enckell, Fuchs und angesprochener Beglerovic selbst nicht ändern. Sie schauten aber interessiert den Bällen nach, die von beiden Seiten über das Mittelfeld hinwegflogen. Die Haide erspielte sich noch einige Möglichkeiten, das Ergebnis zu erhöhen, und auch die Erdinger hatten noch Gelegenheiten. Einmal konnten sie sogar ein Tor zum vermeintlichen 3:1 erzielen, welches jedoch vom souverän agierenden Schiedsrichtergespann aufgrund einer Abseitsposition zurückgepfiffen wurde. Außerdem spürte der ansonsten souveräne Groß noch die Nachwirkungen vom vergangenen Samstag und kam mit dem grellen Sonnenlicht noch nicht so zurecht, sodass er das ein oder andere Mal geduckt unter dem Ball durchsprang. Aber auch diese Einladungen blieben ungenutzt.
Insgesamt fuhr die Haide einen wichtigen und hochverdienten Sieg ein gegen Erdinger, die über 90 Minuten sehr harmlos waren und kaum nennenswerte Gelegenheiten hatten. Somit sind von Pechmanns Männer 2019 auf Rasen weiterhin ungeschlagen – ein Hoch auf die Demokratie! Diese Serie soll nun am kommenden Wochenende in Rohrbach ausgebaut werden, um den Abstiegskampf möglichst bald erfolgreich zu beenden und in der Tabelle noch ein paar Plätze nach vorne zu rücken.
Autor: M.F.
FC Alte Haide – DSC München: Marius Kuisle, Fabian Beckmann, Lukas Groß, Lukas Buchberger, Bilal Mohibi (62. Emir Beglerovic), Lukas Angermeier, Philipp Kahl, Daniel Neumeier (79. Michael Fuchs), Michael Schuster, Nils von der Heide (67. Peter Enckell), Timothy Nicolaus – Trainer: Andreas von Pechmann
FC Erding: Deniz Aksoy, Deniz Arslan, Marco Bertsch, Sebastian Sattelmayer, Maximilian Buchauer, Maurice Steck, Paul Bucher, Matthias Kurz (71. Stefan Haberl), Liam Fitzpatrick (87. Ferdinand Zink), Ridwan Bello, Amar Mujezinovic (46. Eddy Ryan) – Trainer: Fabian Aupperle
Schiedsrichter: Tobias Barth – Zuschauer: 70
Tore: 1:0 Nils von der Heide (29.), 2:0 Philipp Kahl (36.), 3:0 Nils von der Heide (45.)
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